Warnstreiks in Hamburg: Fähren stehen still, Elbtunnel-Blockade droht

Warnstreiks in Hamburg: Fähren stehen still, Elbtunnel-Blockade droht

Seit Donnerstagmorgen sind die HADAG-Hafenfähren in Hamburg wegen eines Warnstreiks der Gewerkschaft ver.di außer Betrieb. Der Streik soll bis Samstagmorgen um 4 Uhr andauern. Die HADAG entschied sich, den Fährbetrieb während dieser Zeit komplett einzustellen, um ein gefährliches Gedränge an den Anlegern zu vermeiden. Ver.di fordert für die HADAG-Beschäftigten eine Lohnerhöhung von 18 Prozent oder mindestens 625 Euro bei einer Laufzeit von zwölf Monaten.
Am Abend könnte es zu weiteren Einschränkungen kommen: Ver.di hat auch die Beschäftigten der Tunnelbetriebszentrale zum Streik aufgerufen. Sollte es dazu kommen, könnten der Elbtunnel sowie die A7-Tunnel Schnelsen und Stellingen von 18 Uhr bis Freitagmorgen um 10 Uhr gesperrt sein. Da die Autobahn GmbH für die Überwachung und Steuerung dieser Tunnel zuständig ist, könnte ein Arbeitsausfall massive Staus verursachen.
Zusätzlich wird seit Donnerstagmorgen bei der Hamburg Port Authority (HPA) gestreikt. Am Freitag folgt die Hamburger Stadtreinigung, teilte die Gewerkschaft ver.di mit. Zudem werden an diesem Tag auch die Beschäftigten der Staatsoper, des Thalia Theaters, des Deutschen Schauspielhauses und der Elbphilharmonie ihre Arbeit für 24 Stunden niederlegen.
Hintergrund der Proteste ist die laufende Tarifrunde für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Ver.di fordert eine Gehaltserhöhung von 8 Prozent, mindestens jedoch 350 Euro mehr pro Monat, sowie drei zusätzliche freie Tage. Die Arbeitgeber halten diese Forderungen für nicht finanzierbar. Die dritte Verhandlungsrunde beginnt am Freitag in Potsdam.