Vertrag gekündigt: HTV nimmt ab 2025 keine von der Stadt beschlagnahmten Tiere mehr auf
Der Hamburger Tierschutzverein wird sich nicht mehr an einer Neuausschreibung der Justizbehörde zur Unterbringung von Tieren aus der Stadt beteiligen. Der HTV hat seinen Vertrag mit der Stadt fristgerecht Ende April gekündigt. Somit werden ab 2025 keine von der Stadt beschlagnahmten, gefundenen und sichergestellten Tiere mehr aufgenommen und vermittelt. Die Stadt hat europaweit ausgeschrieben, um eine Alternative zu finden. Am Mittwoch war Bewerbungsschluss. Die Justizbehörde bestätigte, dass der HTV nicht an der Ausschreibung teilgenommen hat. Ob andere Vereine sich beworben haben ist unklar. In der Ausschreibung fanden die Tierschützerinnen und -schützer mehr als 50 Kritikpunkte. Dabei geht es unter anderen um enge Grenzen für die tierärztliche Versorgung oder Unterhaltskürzungen, wenn Tiere nicht schnell vermittelt werden können. Bereits seit einiger Zeit gibt es Streit ums Geld. So gebe der Verein pro Jahr rund sechs Millionen Euro für den Tierheimbetrieb aus, erhalte von der Stadt aber nur rund zwei Millionen Euro als vertragliche Gegenleistung, obwohl er zu mindestens 80 Prozent Tiere von der Stadt unterzubringen habe. Der HTV habe deswegen im März den Vertrag mit der Stadt gekündigt. Der Verein würde zwar gerne weiterhin das Beste für die Tiere geben, jedoch müssten sich die Bedingungen ändern. Seinerseits habe der HTV ein Vertragsangebot ausgearbeitet und hoffe auf partnerschaftliche Verhandlungen. Wie die Behörde mitteilt hat die Stadt zuletzt mehr für die Tierunterbringung ausgegeben. So habe die Einigung für 2024 vorgesehen, dass der HTV rund 3,8 Millionen Euro erhält.